Stand: 2004-03
Thomas Mertin
Netzwerk- und Elektrotechnik
D-41334 Nettetal
Die Zeitverzögerung wird mit dem Buchstaben T gekennzeichnet und die Art der Verzögerung durch die Ordnungszahl gekennzeichnet.
PT1 = P-Verhalten mit Zeitverzögerung 1. Ordnung
PT2 = P-Verhalten mit Zeitverzögerung 2. Ordnung
Zeitverzögerungen treten grundsätzlich im Zusammenhang mit anderen Charakteristiken auf (P, I, D) und sind eine wesentliche Eigenschaft der meisten Regelstrecken.
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Zum Zeitpunkt T1 hat sich der Kondensator auf 63% der maximalen Ausgangsspannung aufgeladen (T1 = τ).
Eingangskreis:
Ausgangskreis:
Ablesbar:
DIN | vereinfacht |
---|---|
Gegeben: PT1-Verhalten mit KP = 0,6; T1 = 2,4s
C = 47µF
Gesucht:
a) Dimensionierung
b) Sprungantwort (5 Werte für w = 5V)
c) Bode-Diagramm
d) PT1-Strecke (wie vor) mit P-Regler geregelt (KPR = 4); Sprungantwort
a)
b)
c)
d)
Passiv (Tiefpaß 2. Ordnung):
Schwingkreisformeln:
Güte (Bei Resonanzfrequenz):
Dämpfungsfaktor:
Resonanzfrequenz:
Dämpfungsgrad:
mit
mit und T2 = T
Man unterscheidet zwei Arten von PT2-Verhalten.
- Schwingungsfähige Systeme
- gedämpfte Schwingung und nicht schwingungsfähige Systeme (D ≥ 1)
(D ≥ 1) | |
---|---|
tw = Wendezeit | te = Einschwingdauer |
Parameter: KP = 1; f0 = 1Hz; D = 0,01; 0,1; 0,25; 0,5; 0,71; 1
Die Charakteristik PT2 enthält zwei Verzögerungszeitkonstanten. Die einfachste Realisierung erfolgt durch serielle Anordnung von zwei PT1 - Gliedern.
Merke: Durch Reihenschaltung zweier oder mehrere PT1 - Gliedern entsteht grundsätzlich ein PT-Verhalten mit apreodischer Dämpfung (vergleiche Nachweis).
Durch Hintereinanderschalten zweier PT1-Glieder entsteht ein PT2-Glied, dessen Dämpfung so groß ist, daß eine Schwingung nicht ausgeführt werden kann (Dämpfungsgrad D ≥ 1).
mit und
ω -> 0
ω -> ∞
Die Frequenz, bei der der Realteil gleich Null ist, nennt man Kennkreisfrequenz
DIN | vereinfacht |
---|---|
Passiv (Tiefpaß 2. Ordnung): | Aktiv |
---|---|
Nachfolgende Betrachtungen und Ableitungen erfolgen am Beispiel der passiven Nachbildung. Die abgeleiteten Darstellungen des komplexen Frequenzgänge besitzen jedoch grundsätzliche Gültigkeit.
Beim Aufbau von Regelkreisen (Zusammenschaltung von Regelkreisgliedern mit Rückführung) entstehen häufig PT2S-Charakteristiken. Physikalisch gesehen kann dabei der Regler als Verstärker und die Strecke als Kopplungsglied betrachtet werden.
|
Δxa = ±10%
x1= 0,37V
x2 = 0,14V
tA = 0,29s
tE = 1,18s
Te = 1,05s
ωe = 5,984s
KP = 1
D = 0,3
Δxa = Einschwingtoleranz; zulässige obere und untere Toleranzgrenze sind systemabhängig
x1, x2 = Überschwingweite; die Überschwingweite ist von der Dämpfung D des Systems abhängig
tA = Anschwingzeit; Zeit nach welcher die untere Toleranzgrenze zum erstenmal erreicht wird
tE = Einschwingzeit; Zeit nach welcher die Toleranzgrenze zum letztenmal über- oder unterschritten wird
Te = Periodendauer der Eigenfrequenz des Systems
ωe = Eigenfrequenz;
KP = Endwert; bei einem Eingangssprung von 1V
Bestimmung der Dämpfung:
Gegeben:
Führungsverhalten:
mit:
=> PT2S-Verhalten
gegeben:
gegeben:
gegeben:
gegeben:
(nicht invertierend)
Gegeben: PT1-Strecke mit KPS = 0,8 und T1 = 2s; kombiniert mit I-Regler
Einstellung von KIR für a) mit Dämpfung und b) mit Schwingung
a) KIR = 0,2
b) KIR = 5; Periodendauer der Schwingung T = 4,5s; f = 0,22Hz
Regelkreis (Führungsverhalten):
a) KPS = 0,8; T1 = 2s; KIR = 0,2
b) KPS = 0,8; T1 = 2s; KIR = 5
Schwingungsfrequenz:
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