Stand: 2004-03
Thomas Mertin
Netzwerk- und Elektrotechnik
D-41334 Nettetal
Für die Abläufe im Regelkreis sind die charakteristischen Eigenschaften einzelner Regelkreisglieder von besonderer Bedeutung. Diese Eigenschaften erhält man durch Untersuchung an verschiedenen Eingangsgrößen.
Vorkommen: rein bei Regler, als Bestandteil bei Regler und Strecke
Beispiele von P-Regler:
|
KP = Proportionalbeiwert
Eingangskreis: | Ausgangskreis: |
---|---|
Eingangskreis:
Ausgangskreis:
Ablesbar:
Das Bode-Diagramm besteht grundsätzlich aus zwei Darstellungen (Amplituden- und Phasengang).
Mit der Ortskurve bezeichnet man die Verbindungslinie der Endpunkte aller Zeiger, die sich bei Änderung von ω = 0 bis &omega -> ∞ ergeben würden.
DIN | vereinfacht | |
---|---|---|
Regelung einer P-Strecke mit P-Regler
a) Signalflußplan
b) Gleichung des geschlossenen Regelkreises
Führungsverhalten | Störverhalten |
---|---|
Häufig auch formuliert als: Führungsfrequenzgang |
Störfrequenzgang |
Gegeben: KPR = 2; KPS = 1
Gesucht: Führungsgrößensprung w = 5V bei z = 0
Erkenntnis:
Bei der Regelung einer P-Strecke mit einem P-Regler entsteht grundsätzlich eine bleibende Regelabweichung.
Grund: P-Regler benötigt als Eingangsgröße die Differenz zwischen w und x.
Regeltechnisches Ergebnis akzeptabel für genügend hohe Reglerverstärkung
Gesucht: Störgrößensprung z = 5V bei w = 0
Erkenntnis:
x = 1,66V => Störung nicht restlos beseitigt.
Regeltechnisches Ergebnis: akzeptabel für genügend hohe Reglerverstärkung, jedoch immer bleibende Regelungsabweichung.
|
Mit Proportionalbereich XP bezeichnet man diejenige Regelabweichung für die ein P-Regler maximale Stellgröße liefert.
nach obenVorkommen: bei Reglern (reines I-Verhalten oder Bestandteil), bei Strecken
Beispiel:
Wegen Ue = UR1 = konstant wird C2 mit einem konstanten Strom geladen. => Ua steigt linear an.
Integriereinheit:
Die Ableitung von KI erfolgt bei und t = 1s um Umrechnungen zu vermeiden.
Eingangskreis:
Ausgangskreis:
Ablesbar:
DIN | vereinfacht |
---|---|
Regelung einer P-Strecke mit I-Regler
a) Signalflußplan
b) Gleichung des geschlossenen Regelkreises
Führungsverhalten | Störverhalten |
---|---|
im eingeschwungenen Zustand ist ω = 0 => x = w |
=> Störgröße wird ausgeregelt |
Ein Störgrößensprung wird bei der Regelung einer P-Strecke mit einem I-Regler vollständig ausgeregelt.
Merke: Schnelles aber ungenaues Eingreifen beim P-Regler (bleibende Regelabweichung). Der I-Regler arbeitet langsam und regelt vollständig aus.
nach obenUm die Vorteile des P-Reglers mit denen der I-Regler zu kombinieren, werden zunächst die Schaltungsmöglichkeiten von Regelkreisgliedern untersucht.
Regelkreisglied mit Rückführung
nach obenMerke: Die drei Grundcharakteristiken P, I und D werden grundsätzlich additiv miteinander verknüpft.
Vorkommen in Reglercharakteristik
Diese Art der Realisierung wählt man gerne dann aus, wenn die einzustellende Kenngrößen noch unbekannt sind.
=> Kenngrößen unabhängig einstellbar
Bei sprungartiger Änderung von der Eingangsspannung bildet C2 zunächst einen Kurzschluß
=> P-Verhalten
Wegen Ue = UR1 = konstant, lädt sich anschließend C2 mit konstantem Strom.
=> I-Verhalten
TN = Nachstellzeit in s
Die Nachstellzeit ist diejenige Zeit, um die ein PI-Glied bei sprungartiger Änderung der Eingangsgröße schneller reagiert als ein reines I-Verhalten.
bzw.
Eingangskreis:
Ausgangskreis:
bzw.
Ablesbar:
Merke: Bei einem Paß 1. Ordnung ändert sich φ um ±45°, wenn man ausgehend von ωG die Frequenz um einen 10er-Schritt erhöht bzw. erniedrigt
DIN | vereinfacht |
---|---|
Gegeben: PI-Regler (nicht invertierend) mit KPR = 6; KIR = 3s-1
Gesucht:
a) Schaltungsskizze mit Dimensionierung
b) maßstäbliches Bode-Diagramm
c) Ua(t) für sprungartige Änderung von der Eingangsspannung von 0 auf 0,5V
a)
b)
Ein Regelkreisglied hat differenzierendes Verhalten, wenn seine Ausgangsgröße der Geschwindigkeit proportional ist mit der sich die Eingangsgröße ändert. Ändert sich die Eingangsgröße mit konstanter Geschwindigkeit, so ist die Ausgangsgröße ein konstanter Wert. Das Verhältnis von Ausgangsgröße xa zur Änderungsgeschwindigkeit der Eingangsgröße ist der Differenzierbeiwert KD.
Ri = 0
Differenziereinheit:
Eingangskreis:
Ausgangskreis:
=> Hochpaßverhalten
DIN | vereinfacht |
---|---|
; TV = Vorhaltezeit
Die Vorhaltezeit ist diejenige Zeit, um die ein PD-Glied schneller eingreift als ein reines D-Glied.
Eingangskreis:
Ausgangskreis:
mit
und
Grenzfrequenz liegt vor, wenn
Reale
bei Grenzfrequenz:
DIN | vereinfacht |
---|---|
Eingangskreis:
Ausgangskreis:
mit
und
mit
und
wenn und
DIN | vereinfacht |
---|---|
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